Die Gemeinde heute
Volkertshausen ist mit einer Gemarkungsfläche von 514 ha flächenmäßig die kleinste Gemeinde im Landkreis Konstanz und zählt 3.299 (Stand: 30.06.2024); 1960: ca. 1.400 Einwohner). Etwa 7 % der Einwohner besitzen eine ausländische Staatsangehörigkeit; mit den ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern besteht ein sehr gutes Verhältnis in der Gemeinde. Etwa 47 % der Einwohner gehören der römisch-katholischen Kirche, knapp 15 % der evangelischen Landeskirche und ca. 5 % der islamischen Religionsgemeinschaft an. Bei der baden-württembergischen Gemeindereform in den 1970er Jahren konnte sich die Gemeinde Volkertshausen erfolgreich ihre Selbständigkeit bewahren. Mit der Stadt Singen und den Gemeinden Steißlingen und Rielasingen-Worblingen ist eine Verwaltungsgemeinschaft vereinbart, die für die gemeinsame Flächennutzungsplanung zuständig ist.
Öffentliche Einrichtungen
Die Gemeinde Volkertshausen war in den vergangenen Jahren sehr darum bemüht, ihren Einwohnern die notwendigen öffentlichen Einrichtungen zur Verfügung zu stellen. Der vorhandene Kindergarten, der zu klein geworden war, wurde umgebaut und bereits zwei Mal erweitert. Im Erweiterungsbau der Grundschule hat die Gemeinde neue Fachräume geschaffen. Die "alte Wiesengrundhalle" ist seit 2019 Geschichte und wurde durch die "Neue Wiesengrundhalle", welche Ende 2018 eingeweiht wurde, ersetzt. Die Schulturnhalle sowie die Radsporthalle und die "Neue Wiesengrundhalle" bilden wichtige Grundlagen für das sehr rege Vereinsleben in der Gemeinde. Der Radsportverein Volkertshausen hat mit der Renovierung und Erweiterung einer alten Turnhalle mitgeholfen und der Sportverein 1913 e.V. Volkertshausen konnte 2018 sein neues Clubheim mit angegliederten Umkleideräumen und Duschen einweihen. Die bereits vorhandenen guten Bedingungen für den Sport- und Übungsbetrieb in der Gemeinde konnten dadurch stetig verbessert werden.
Mit dem Umbau der "Alten Kirche" zum Kultur- und Bürgerzentrum und dem Neubau der Wiesengrundhalle hat die Gemeinde für die kultur- sowie sportlichtreibenden Vereine neue Möglichkeiten für Konzerte, Vorträge und sonstige Veranstaltungen geschaffen.
Nachdem im letzten Baugebiet "Ohmdweg" sämtliche Bauplätze verkauft und bis auf ganz wenige Ausnahmen bereits bebaut sind, wird die Gemeinde in naher Zukunft ein neues Baugebiet erschließen. Das gemeinsame Gewerbegebiet "Aachtal" der Stadt Aach und der Gemeinde Volkertshausen deckt den Bedarf an gewerblichen Bauflächen ab und hilft mit, Arbeitsplätze in der Gemeinde zu halten und neue zu schaffen.
Infrastruktur
Volkertshausen ist ein attraktiver Wohnort. Dies liegt auch daran, dass die kleine Gemeinde im Verhältnis zu ihrer Einwohnerzahl über eine überdurchschnittlich gute Ausstattung an Infrastruktureinrichtungen verfügt. Neben den oben genannten öffentlichen Einrichtungen decken zwei Ärzte, Zahnarzt, Apotheke, gut sortierte Einzelhandelsgeschäfte der verschiedenen Sparten sowie leistungsfähige Handwerksbetriebe den örtlichen Bedarf ab. Aber auch für die benachbarten Dörfer erfüllt Volkertshausen eine wichtige Versorgungsfunktion. Waren und Dienstleistungen, die in Volkertshausen nicht erhältlich sind, sowie sämtliche weiterführenden Schulen gibt es in der nur wenige Kilometer entfernten Großen Kreisstadt Singen.
Zur Geschichte
Volkertshausen kann auf eine lange Vergangenheit zurückblicken. Der Ort wurde im Jahr 1250 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. In der Folgezeit wechselte die Ortsherrschaft häufig. Über lange Zeit hinweg waren die Geschicke von Volkertshausen eng mit denen der Herrschaft von Schloss Langenstein, ca. 3 km entfernt, verbunden. Die Grafen von Welsperg, die damals auf Langenstein saßen, behielten Volkertshausen zuletzt bis zum Jahr 1814. Sie waren die Begründer und Förderer der Volkertshauser Industrie; ein Hammerwerk und eine Papiermühle entstanden. Die Gemeinde führt heute noch den Anfangsbuchstaben der Familie von Welsperg, das "W", in ihrem Wappen. Im Jahr 1826 wurde Volkertshausen von Großherzog Ludwig von Baden gekauft. Ein weiteres wichtiges Datum in der Geschichte der Gemeinde ist das Jahr 1856: das Hammerwerk und die Papiermühle kamen zusammen mit den Grundstücken in diesem Jahr in den Besitz der Unternehmerfamilie ten Brink, die in Volkertshausen eine Textilfabrik errichtete. Dieses Werk war zu jener Zeit und auf Jahre hinaus der größte Betrieb des gesamten Hegaus (900 Beschäftigte!). "Unsere Fabrik", wie die Volkertshauser zu sagen pflegen, hat entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung der Gemeinde Volkertshausen genommen.