Quartalsbrief des Bürgermeisters
Liebe Volkertshauserinnen, liebe Volkertshauser,
ein volles und bewegtes Jahr 2023 geht bald zu Ende. Ich möchte die Gelegenheit nutzen, um das Jahr Revue passieren zu lassen. Ich möchte einen Blick werfen, auf die kleinen und großen Ereignisse, die stattgefunden haben und die kleinen und großen Projekte, die umgesetzt wurden.
In diesem Jahr stand die Gemeindepartnerschaft mit der italienischen Stadt Bolsena in besonderem Fokus. Denn vor 25 Jahren wurde die Partnerschaftsurkunde unterschrieben – unsere Kommunen haben in diesem Jahr sozusagen silberne Hochzeit gefeiert. Um dieses besondere Jubiläum angemessen zu begehen, ist eine Delegation aus Volkertshausen im Juli zum dortigen Santa Christina Fest nach Bolsena gefahren. Der Musikverein hat zu verschiedenen Anlässen gespielt und das Jubiläum wurde bei einem Empfang im Rathaus würdig gefeiert. Im September fand erfreulicherweise der Gegenbesuch unserer italienischen Freunde statt. Sie lernten den Ort und die Gegend kennen und wir durften auch hier das Jubiläum bei einem Festakt in der Alten Kirche feiern.
Im Jahr 2023 fanden neben Feierlichkeiten selbstverständlich auch einige Bauarbeiten statt. So wurde in diesem Jahr die Wehribrücke grundlegend saniert. Der Witterungsschutz der Holzteile wurde erneuert und die Metallteile ertüchtigt. Nun kann sie auch für die kommenden Jahrzehnte sicher und bedenkenlos genutzt werden.
Schwer gearbeitet wurde auch in der Langensteiner Straße. Dort wurde zwischen der Abzweigung Friedenstraße und der Abzweigung Grenzstraße der Fahrbahnbelag und der Fußweg erneuert. Gleichzeitig wurden sämtliche Wasserleitungen ausgetauscht und ein Teil der Kanalisationsleitung vergrößert – als Schutzmaßnahme bei Starkregenereignissen. Die Arbeiten haben sich teilweise in die Länge gezogen, sodass die Straße zwar bald wieder befahrbar sein wird, die komplette Fertigstellung aber erst im Frühjahr erfolgen kann
Ein besonderer Moment war in diesem Jahr auch die Fertigstellung des Anbaus der Kinderkrippe. Über der Schulbücherei wurde eine zusätzliche Gruppe für zehn Kinder realisiert. In diesem Zuge wurde auch die Schulbücherei energetisch saniert. Ich bin allen an diesem Projekt beteiligten immer noch dankbar für die gute Arbeit. Die neuen Räume sind ganz hervorragend geworden. Ich freue mich, dass wir durch die neue Gruppe im Moment jedem Kind ohne Wartezeit einen Platz anbieten zu können.
Es wurde aber nicht nur gebaut, auch in anderen Bereichen sind der Gemeinderat und die Gemeindeverwaltung fleißig gewesen. Der Gemeinderat traf sich zweimal außer der Reihe zur Klausur, um über die Ortskernentwicklung zu beraten. Auf Grundlage dieser Beratungen, beabsichtige ich, einen Antrag zu stellen, um in das Städtebauförderprogramm des Landes aufgenommen zu werden. Dieses verspricht umfangreiche Förderungen bei Sanierungs- und Gestaltungmaßnahmen im Ort. Das sind Mittel, auf die wir nicht verzichten können! Gleichzeitig kann das Förderprogramm Impulse für die Verschönerung des Ortes setzen. Gleich zu Beginn des neuen Jahres wird sich der Gemeinderat mit dem Förderprogramm auseinandersetzen.
Nicht nur der Gemeinderat war fleißig, auch die Jugend in Volkertshausen ist fleißig gewesen. Es wurde ein Jugendbeteiligungsformat etabliert, bei dem die Jugendlichen die Möglichkeit haben, sich für ihre Belange einzusetzen. Jugendbeteiligung in den Gemeinden ist gesetzlich vorgeschrieben und ich freue mich, dass das in Volkertshausen nun eine feste Form bekommen hat. Die zusätzliche Übernachtungsaktion des Jugendforums in der Wiesengrundhalle und die Schlittschuhausfahrt waren auch für mich persönlich besondere Momente.
Neu etabliert hat sich auch der Klimabeirat. Neun engagierte Bürgerinnen und Bürger, denen das Thema besonders am Herzen liegt, finden sich hierfür zusammen. Sie setzen Impulse für den Klimaschutz in unserer Gemeinde und stehen der Gemeinde bei diesem Thema beratend zur Seite. Der Klimaschutz wird auch unsere Gemeinde zukünftig fordern. Deshalb halte ich es für richtig, sich dem Thema zunehmend zu widmen. Ich danke denen, die sich in dem Gremium engagieren.
Weiterhin auf Trab hält uns in der Gemeindeverwaltung die umfangreiche Aufgabe der Anschlussunterbringung von Geflüchteten. In Volkertshausen leben mittlerweile ca. 150 Flüchtlinge, von denen zwei Drittel aus der Ukraine stammen. Das zu managen ist eine Aufgabe, die durchaus Zeit kostet. Ich bin froh, dass wir unsere Pflichtaufgabe bislang recht gut meistern konnten, ohne auf die Hallen zurückgreifen oder Container aufbauen zu müssen. Trotzdem ist und bleibt die Situation sehr angespannt. Diese Botschaft habe ich deutlich gegenüber unseren Bundestagsabgeordneten platziert.
Sehr bedenklich ist daneben die momentane Haushaltsituation. Die Steuereinnahmen fallen aufgrund der Wirtschaftslage nicht so stark aus, wie es bislang der Fall gewesen ist. Gleichzeitig steigen durch Inflation und andere Faktoren viele Fixkosten. In der Folge werden unsere finanziellen Spielräume in den nächsten Jahren außerordentlich begrenzt sein. Die Finanzlage wird uns sehr herausfordern. Ich persönlich habe die Haltung, dass erst sämtliche Sparpotenziale genutzt werden, bevor man Steuererhöhungen erwägt.
Auf die aktuellen Herausforderungen und die des neuen Jahres werde ich auch beim Neujahrsempfang der Gemeinde eingehen. In dieser letzten Amtsblattausgabe für dieses Jahr wird separat dazu eingeladen. Ich möchte aber auch an dieser Stelle meine herzliche Einladung aussprechen. Es würde mich sehr freuen, Sie an dem Tag persönlich begrüßen und mit Ihnen auf das neue Jahr anstoßen zu können.
Schließlich wünsche ich Ihnen allen ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest. Ich wünsche mir, dass Ihnen die Botschaft des Weihnachtsfests Hoffnung, Zuversicht und Freude schenkt, in einer Welt, die an manchen Stellen düsterer zu werden scheint. Ich möchte Sie ermuntern, über die Bedeutung dieses besonderen Fests nachzusinnen.
So wünsche ich Ihnen und Ihren Familien einen guten Rutsch ins neue Jahr sowie alles erdenklich Gute für 2024.
Volkertshausen ist ein grandioser Ort. Es war mir auch in diesem Jahr eine Ehre, Ihr Bürgermeister zu sein.
Marcus Röwer