Aus dem Rathaus: Gemeinde Volkertshausen

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Zum Jahreswechsel

Artikel vom 22.12.2021

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

wieder neigt sich das Jahr mit dem anstehenden Weihnachtsfest seinem Ende. Wieder einmal war es sehr von der Corona-Pandemie geprägt und wieder einmal hat es uns allen – jedem auf seine Weise – Einiges abverlangt. Auch die Arbeit im Rathaus stand wieder stark unter dem Zeichen von Corona. Die notwendigen regelmäßigen Änderungen der Coronaverordnung und des Infektionsschutzgesetzes erforderten viel Aufmerksamkeit und die Ausstellung von Quarantänebescheinigungen nahm viel Zeit in Anspruch. Durchgängig waren wir bestrebt, den Vereinen, Gaststätten und Sonstigen hinsichtlich der Corona-Regeln Ansprechpartner und Ratgeber zu sein. Darüber hinaus waren die Vorbereitung und Durchführung der Gemeindeimpftage und die Organisation von Coronateststellen wichtige Aufgaben.

Glücklicherweise war es trotz Corona möglich, einige wichtige Projekte im Ort umzusetzen. Hier sei zunächst die Sanierung der Ortsdurchfahrt zu nennen. Nachdem man viele Jahre auf die notwendige Sanierung warten musste, konnten nun über 700 Meter Fahrbahn, Bordstein, Gehweg, Straßenbeleuchtung und Wasserleitung erneuert werden. Des Weiteren wurden wichtige Abschnitte der Kanalisationsleitung erneuert und in diesem Zuge vergrößert. Dadurch weist Sie bei Starkregen eine höhere Kapazität auf.

Es freut mich in diesem Zusammenhang, dass durch die Neugestaltung der Abzweigung in die Langensteiner Straße das Ortsbild ein bisschen aufgewertet und die Verkehrssicherheit verbessert werden konnte. Besonders freut mich, dass es gelang, bei der Straßenverkehrsbehörde die Einrichtung einer Fußgängerbedarfsampel zu erwirken. Sie wurde neben der Kreuzung zur Mühlenstraße vorbereitet und wird noch vom Straßenbauamt des Landkreises installiert werden. Durch die Ampel haben Fußgänger zukünftig eine sichere Möglichkeit der Straßenquerung.

Aufgrund des Ausmaßes des Bauprojekts haben die Arbeiten eine lange Zeit gedauert. Die Witterungsverhältnisse im Frühsommer haben sie dabei nicht erleichtert. Durch die Einteilung der Baumaßnahme in vier Bauabschnitte konnten jedoch die Behinderungen für Anlieger und Durchfahrtsverkehr reduziert werden. Die Maßnahme war mit einigen Strapazen verbunden, doch ich denke, dass sich die Mühen gelohnt haben.

Ein zweites Großprojekt war der flächendeckende Ausbau unseres Ortes mit einem Glasfasernetz. Mit dem Unternehmen Unsere Grüne Glasfaser (UGG) haben wir einen Netzbetreiber gefunden, der den Ausbau privatwirtschaftlich und somit ohne die Inanspruchnahme von öffentlichen Geldern vollzogen hat. Weil die UGG ein frisch gegründetes Unternehmen ist und der Ausbau in Volkertshausen eines der ersten Projekte in Baden-Württemberg war, gingen wir im Vorfeld davon aus, einige „Kinderkrankheiten“ ausstehen zu müssen. Dies bewahrheitete sich auch, da die Kundenakquise und -beratung sehr holprig verlief. Zudem waren die eingesetzten Bautrupps nicht so zuverlässig, wie man es gewohnt ist. Die Arbeiten waren insofern mit einem hohen Koordinationsaufwand seitens des Rathauses und einigen Strapazen seitens der Kunden verbunden.

Mir ist bewusst, dass wir mit dem Ausbau nicht nur dem Rathausteam, sondern auch den Einwohnerinnen und Einwohnern einiges abverlangt haben. Jedoch muss dazu gesagt werden, dass für den Ausbau mit Kosten in Höhe von mindestens 7 Mio. € zu rechnen ist. Auch mit Fördergeldern von Bund und Land hätte die Gemeinde eine hohe Summe aufbringen müssen, hätte sie den Ausbau selbst betrieben. Geld, das an anderer Stelle fehlen würde. Des Weiteren hätte der Ausbau nicht in diesem Tempo erfolgen können. Vor dem Hintergrund der Pandemie war ein rascher Ausbau aber ein wichtiger Faktor. Auch Kunden haben durch den Ausbau der UGG Geld gespart, weil teilweise der Hausanschluss kostenlos hergestellt wurde – was bei anderen Netzbetreibern nicht unbedingt üblich ist.

Unterm Strich muss man sagen, dass uns der Ausbau Nerven aber dafür kein Geld gekostet hat. Das ist ein Handel, den man als nicht gerade finanzstärkste Gemeinde einzugehen bereit sein muss. Und ich denke, dass die Geburtswehen schnell vergessen sind, wenn der eigene Anschluss installiert ist, der Vertragswechsel vollzogen ist und das schnelle Internet über hochmoderne Glasfaser läuft.

Neben den beiden Großprojekten wurden auch einige kleinere Maßnahmen umgesetzt, von denen ich einige beispielhaft ansprechen möchte. Es konnte im Frühjahr der neue Spielplatz im Neubaugebiet Leimgrube eingeweiht werden. Er wurde im Rahmen eines Bürgerworkshops geplant und enthält erstmals einen Bereich speziell für Kinder unter drei Jahren.

Zudem wurde in diesem Jahr ein Austausch der EDV-Anlage im Rathaus durchgeführt. Diese Maßnahme wäre turnusmäßig bereits im letzten Jahr an der Reihe gewesen. Aufgrund der damals pandemiebedingten unklaren finanziellen Lage wurde der Austausch in das Jahr 2021 verlegt.

In diesem Jahr kamen erstmals intensiver Geschwindigkeitsmesstafeln (Smileys) zum Einsatz. Sie wurden an Stellen aufgehängt, die uns als Problemstellen bekannt waren. Von Anliegern in den Bereichen der Tafeln erhielten wir die Rückmeldung, dass sie sehr zu einer Beruhigung des Verkehrs beitragen. Nach dem erfolgreichen Einsatz der Tafeln beabsichtigt die Gemeinde, im kommenden Jahr weitere Problemstellen damit auszustatten.

Zusammen mit der Björn-Steiger-Stiftung konnte ein Automatischer Externer Defibrillator (AED) an der Alten Kirche öffentlich zugänglich installiert werden. Er kann beim Herzstillstand Leben retten und darf zu diesem Zweck von jedermann genutzt werden. Er wurde bewusst auf die dem Parkplatz zugewandte Seite der Alten Kirche installiert, damit er im Notfall auch mit dem PKW gut erreicht werden kann.

Neben Baumaßnahmen und Anschaffungen wurden weitere Projekte umgesetzt. Als erstes möchte ich die Zukunftswerkstatt nennen. Diese hatte ich im Bürgermeisterwahlkampf angekündigt, um mit Ihnen zusammen Schwerpunkte der gemeindlichen Entwicklung zu bestimmen. An insgesamt sechs Abenden beschäftigten wir uns mit Wohnen, Digitalisierung, Infrastruktur und Lebensqualität. Gemeinsam erarbeiteten wir einen bunten Strauß an Ideen und Vorschlägen. Ich danke jedem einzelnen, der sich in das Projekt eingebracht hat und ich freue mich darauf, die Ergebnisse zusammen mit dem Gemeinderat durchzuarbeiten.

Neben der Zukunftswerkstatt führten wir ein Jugendforum durch. Ziel ist, eine ständige Jugendbeteiligung in Volkertshausen zu etablieren und die Jugendlichen mit ihren Anliegen zu Wort kommen zu lassen. Auf das Forum aufbauend, wurde anschließend ein Workshop zur Gestaltung der Skateanlage durchgeführt. Ein weiterer musste aufgrund der Corona-Lage leider abgesagt werden. Wir bleiben an den Themen dran.

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, das vergangene Jahr war voll und anstrengend. Viele von Ihnen haben es vielleicht auch so empfunden. Es hat mir aber Freude gemacht, meine Arbeitszeit und Arbeitskraft in Ihren Dienst und den Dienst unserer Gemeinde zu stellen. Ich fand es schade, durch die coronabedingt abgesagten Veranstaltungen nicht so viel mit Ihnen in Kontakt gekommen zu sein, wie es in normalen Jahren möglich wäre. Ich hoffe, dass wir diesbezüglich im kommenden Jahr wieder etwas mehr Normalität erleben.

Ich wünsche Ihnen für das anstehende Weihnachtsfest und den Jahreswechsel Gelegenheit zur Erholung aber auch zum Innehalten und Reflektieren. Wir werden als Gesellschaft auch im kommenden Jahr durch die Pandemie und ihre Begleiterscheinungen herausgefordert sein. Der eigene Umgang eines jeden Einzelnen mit dieser besonderen Situation bestimmt mit, wie die Gesellschaft als Ganzes durch diese Zeit kommt. Lassen Sie uns deshalb unseren Gemeinsinn nicht verlieren, der doch bisher unser Volkertshausen so stark machte. Lassen Sie uns den Schwächeren nicht aus den Augen verlieren, sondern stets gemeinsam füreinander einstehen. Schließlich lassen Sie uns auch die Hoffnung und Freude nicht verlieren, sondern die anstehenden Herausforderungen mit frohem Mut angehen.

Ich wünsche Ihnen Gesundheit, Glück und Gottes Segen!

Ihr
Marcus Röwer
Bürgermeister